Nachdem Google erst im März dieses Jahres 50 schadhafte Apps löschen musste, sind im Android Market erneut Anwendungen gesichtet worden, die Android-Smartphones schädigen sollten. Die Programme des Herstellers Zsone wurden von Hackern so verändert, dass sie automatisch eine Premium-SMS verschicken, wodurch ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen wird. Die Bestätigungs-SMS des Abo-Anbieters wird gelöscht, noch bevor der Smartphone-Besitzer etwas davon mitbekommt.
Die gehackten Programme wurden anschließend von den unbekannten Programmierern mit einer neuen Versionsnummer versehen und im Android Market verfügbar gemacht. Google reagierte sehr schnell und nahm die malwareverseuchten Apps sofort von der Plattform und ebenso von allen Handys. Alle falschen SMS-Nachrichten wurden aus dem chinesischen Mobilfunknetz abgegeben. Für deutsche Besitzer von Android-Smartphones besteht dagegen keine Gefahr.
Um solchen Problemen zukünftig besser begegnen zu können, möchte das Unternehmen Sophos, das sich auf Sicherheitssoftware spezialisiert hat, Google dazu anhalten, nur noch Programme mit Zertifikaten anerkannter Anbieter zu erlauben. Das würde aber zu erheblichen Mehrkosten bei der Entwicklung von Apps führen und damit zu mehr kostenpflichtigen Apps.
Bisher ist der Android-Market besonders dafür bekannt, viele kostenlose Apps zum Download anzubieten. Außerdem würden anerkannte Zertifikate keine Malware verhindern können, sondern lediglich zum schnellen Auffinden der Hacker führen. Malware ist auf Smartphones derzeit nur wenig verbreitet. Zur Vorsorge gegen eine Infizierung mit Schadsoftware wird das Herunterladen von Virenschutz-Apps empfohlen.